Der Weltwassertag 2020

Was ist der Weltwassertag eigentlich? Welcher Zusammenhang besteht zwischen Wasser und dem Klimawandel und welche Maßnahmen kann jeder von uns ergreifen, um die Situation zu verbessern? Dr. Heinz Rötlich, Leiter Seminare bei JUDO, gibt Antworten.

Frage 1: Was ist der Weltwassertag und warum wurde dieser eingeführt?

Der Weltwassertag wird seit 1993 gefeiert. Jedes Jahr mit einem anderen Leitthema. 2020 lautet es Wasser und Klimaschutz. Der Tag soll dazu genutzt werden, die breite Öffentlichkeit auf diese globale Zielsetzung, die lokale Bedeutung und die Herausforderungen bei der Umsetzung aufmerksam zu machen.

Rötlich

Dr. Heinz Rötlich, Leiter Seminare bei JUDO, beantwortet
5 Fragen zum Weltwassertag.

Frage 2: Wie wirkt sich der Klimawandel auf die Wasserqualität aus?

Wasser und Klima dürfen nicht einzeln betrachtet werden, sondern als Kreislauf, in dem Wasser in festem, flüssigen oder gasförmigen Aggregatzustand vorkommt – in Flüssen, Seen, Ozeanen. Der Wasserkreislauf wird im Wesentlichen durch die Sonne beeinflusst. Ändert sich die Gesamttemperatur, wirkt sich das zum Beispiel auch auf die Regenhäufigkeit bzw. auf die Trockenheit aus. Die Folgen: Unsere Grundwasserspeicher nehmen bei fehlenden Niederschlägen immer mehr ab und der Pegel sinkt. Gerade aber das Grundwasser ist eine der wichtigsten Quellen für unser Trinkwasser. Schon im Sommer 2018 und 2019 gab es in einigen Regionen versiegte Grundwasserquellen. Das Wasser musste per Tankwagen angeliefert werden.

Frage 3: Wie wirkt sich der Klimawandel auf die Wasserqualität aus?

Auch wir in Deutschland spüren, dass sich die Niederschlagsmuster ändern und die Extremwetterereignisse zunehmen. In den vergangenen Jahren hatten wir zeitweise heftigste Niederschläge, sodass es zu Überschwemmungen großer Flüsse wie der Donau und Elbe gekommen ist.
Dabei kann verunreinigtes Regenwasser mit Grund- bzw. Trinkwasser vermischt werden. Wasserversorger müssen dann den Zugang zum Trinkwasser sperren, bevor es verunreinigt in die Gebäude gelangt.
Eine weitere negative Auswirkung: Schadstoffe, Abfälle oder gar Fäkalien gelangen in Grundwasserbrunnen und verschlechtern so die Wasserqualität erheblich. Vor allem krankheitserregende Mikroorganismen landen dann auch im Trinkwasser und es kommt beim Trinken zu Infektionen.

Ressourcen schonend
Bei Überschwemmungen großer Flüsse kann sich das verunreinigte Regenwasser mit Grund- und Trinkwasser vermischen.

Frage 4: Welchen Stellenwert wird die Trinkwasseraufbereitung in Zukunft einnehmen?

Der Trinkwasseraufbereitung kommt in allernächster Zeit eine wesentlich höhere Bedeutung zu als bisher, da häufiger mit Verunreinigungen des Trinkwassers zu rechnen ist. Vor allem Filtersysteme am Hauseingang sind unersetzlich, um zum Beispiel Sandpartikel zu filtrieren. Der Einsatz von Ultrafiltrationsanlagen (UF) wird zukünftig von Bedeutung sein, da eine solche Anlage am Hauseingang oder endständig an Wasserhähnen auch Bakterien herausfiltrieren kann. Ein weiteres Problem: Ein steigender Meeresspiegel drückt mehr Salzwasser in die Grundwasserspeicher. Hier sind Umkehrosmoseanlagen im Einsatz, die den Salzgehalt reduzieren.
Letztendlich bedeutet der Klimawandel einen Qualitätswandel des Trinkwassers, und von daher brauchen wir verstärkt die Aufbereitung von Trinkwasser.

Frage 5: Welchen Beitrag kann jeder Einzelne leisten, um die aktuelle Situation zu verbessern?  

Jeder von uns sollte bewusst und sparsam mit Trinkwasser umgehen. Einfache Änderungen der Gewohnheiten – wie Duschen statt Baden – sparen Wasser.
Auch kann jeder von uns bei Wasch- und Spülmaschinen Sparprogramme nutzen. Generell sollte man darauf achten, wassersparende Geräte einzusetzen und beim Kauf gezielt darauf zu achten. Weitere Maßnahmen sind die Nutzung von Regenwasser für die Toilettenspülung und die Gartenbewässerung mit getrenntem Rohrleitungssystem oder auch eine Tropfbewässerung im Garten.
Ein wichtiger Aspekt: Vor allem auch die Industrie muss sich Gedanken über die Produktion von stark wasserverbrauchenden Produkten machen.

Es gibt also viele Möglichkeiten, wie jeder von uns tagtäglich dazu beitragen kann. Der Weltwassertag erinnert uns jedes Jahr daran.

Bewässerung ohne Enthärtung
Jeder von uns sollte bewusst und sparsam mit Trinkwasser umgehen. Beispielsweise lässt sich Regenwasser optimal für die Gartenbewässerung nutzen.
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