Jedes Jahr am 22. März blickt die weltweite Öffentlichkeit auf ein Thema: und zwar Wasser. An diesem Tag findet der internationale Wassertag statt. Seit 1993 wird dieser unter einem anderen Leitthema gefeiert. 2019 lautet dieses: Leaving no one behind – water and sanitation for all. Auf Deutsch: Niemand zurücklassen – Wasser und Sanitärversorgung für alle.
Das Leitthema gibt maßgeblich ein Ziel vor. Der Weltwassertag soll dazu genutzt werden, die breite Öffentlichkeit auf diese globale Zielsetzung, die lokale Bedeutung und die Herausforderungen bei der Umsetzung aufmerksam zu machen.
Niemand zurücklassen – Wasser und Sanitärversorgung für alle
Das Motto 2019 beleuchtet einen besonders wichtigen Aspekt, denn Wasser ist für uns Menschen und die Welt, wie wir sie kennen, unverzichtbar und eine der wichtigsten natürlichen Ressourcen. Gerade im Hinblick auf die wachsende Weltbevölkerung könnte das Wasser in den nächsten Jahren jedoch in vielen Regionen knapp werden.
Die globalen Wasserressourcen betragen zusammengenommen rund 1,4 Milliarden Kubikkilometer. Der größte Teil ist jedoch Salzwasser – und nur etwa 2,5 Prozent Süßwasser. Hiervon sind wiederum nur etwa 213.000 Kubikkilometer für den Menschen zugänglich. Dieses Wasser befindet sich beispielsweise in Seen oder Flüssen. Obgleich die Menge theoretisch für die globale Wasserversorgung ausreichen würde, sieht es in der Praxis anders aus. Denn die Verfügbarkeit in den einzelnen Ländern und Regionen variiert stark. Die Wasserknappheit betrifft dabei beispielsweise weite Teile von China, Indien, Gebiete an der Westküste der USA, oder auch Süd- und Zentralamerika und Afrika. Die Situation könnte sich dort durch den Bevölkerungswachstum, den steigenden Konsum und den Klimawandel in den nächsten Jahren deutlich verschlechtern.
Beim länderspezifischen Wasserverbrauch gibt es enorme Abweichungen. Im Durchschnitt verbraucht ein deutscher Bürger beispielsweise über 120 Liter Trinkwasser täglich. Dabei eingeschlossen ist das Wasser, das Privatpersonen in ihrem Haushalt verwenden. Etwa für die Körperpflege, zum Kochen, Waschen oder Putzen. Im Vergleich: In Dubai liegt der durchschnittliche pro Kopf Verbrauch bei circa 500 Liter Wasser pro Tag, gefolgt von den USA mit knapp 300 Liter. In Indien liegt der tägliche Verbrauchswert pro Person gerade einmal bei ungefähr 25 Liter.
Nicht in diese Berechnung mit eingeflossen ist jedoch das indirekt genutzte Wasser. Dieses „verborgene Wasser“ steckt in Nahrungsmitteln und Konsumgütern, für deren Herstellung in vielen Fällen eine große Wassermenge verwendet wird – unter anderem auch bei Lebensmitteln wie Reis oder Kaffee. Das Water Footprint Network, eine Plattform für die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Organisationen und Einzelpersonen zur Lösung der Wasserkrise, veröffentlicht auf seiner Website spannende Ergebnisse über den Zusammenhang zwischen der Produktion und dem Wasserverbrauch.
Der indirekte Wasserverbrauch – damit auch die tatsächliche Wassermenge – sind daher deutlich größer. Der gesamte Wasser-Fußabdruck in Deutschland entspricht einem Tagesbedarf von mehr als 3.900 Litern pro Person. Dabei kann jeder Einzelne schon morgens beim Zähneputzen dabei mithelfen, den Wasserverbrauch zu reduzieren.